Sind Xolos Allergikerfreundlich?
Nackthunde sind nicht mehr oder weniger hypoallergen als Hunde mit Fell. Trotzdem werden sie als allergikerfreundliche Haustiere sehr geschätzt, da sie durch ihr fehlendes Fell die Allergene (Allergie auslösende Stoffe) nicht so verteilen wie ihre haarigen Artgenossen. Hundehaar ist nicht wie oft vermutet das auslösende Allergen, sondern die Partikel die sich in Hautschuppen und Körperflüssigkeiten (z.B. Speichel, Tränenflüssigkeit oder Urin) eines Hundes finden lassen.
Daher ist es immer ratsam, im Falle einer Tier(haar)allergie einen Arzt vor dem Kauf eines Hundes zu konsultieren. Mithilfe einer Haar- oder Hautschuppenprobe kann dann die Reaktion auf den gewünschten Hund getestet werden.
Es besteht immer die Möglichkeit, dass man auf Welpe A allergisch reagiert und auf das Wurfgeschwisterchen B nicht. Selbst mit positivem Ergebnis ist es ratsam, trotzdem das ein oder andere Ritual einzuführen, welches die Verbreitung der Allergene mindert.
Nachfolgend ein paar Beispiele:
- nach jedem engeren Kontakt mit dem Hund die Hände waschen
- tägliches lüften und staubsaugen
- wöchentlich die Liegeplätze des Hundes reinigen/waschen
- ca. alle zwei Wochen den Hund ohne Shampoo mit warmen Wasser abwaschen, um abgestorbene Hautschuppen zu entfernen.
Gehören Xolos zu den sogenannten "Qualzuchten"?
Oft wird bei der natürlichen Nacktheit der Xoloitzcuintle von einem Gendefekt gesprochen. Dies ist aber nicht richtig, da es einen Unterschied zwischen einem Gendefekt und einer Genmutation gibt.
Der Gendefekt ist eine erblich bedingte, krankhafte Veränderung im Konstruktionsplan des Organismus.
Im Gegenzug ist eine Genmutation eine Veränderung, die vorerst keine schädlichen Auswirkungen auf den Organismus birgt und auch eine notwendige Weiterentwicklung eines Lebewesens darstellt. Ohne die Genmutation wäre der Hund immer noch ein Wolf und es gäbe nicht weit über 350 Hunderassen, da diese alle durch multiple Genmutationen entstanden sind.
Die häufigsten Vorwürfen gegen Nackthunde bezüglich dem Begriff "Qualzucht" lassen sich auf vier Kategorien aufteilen.
Diese werden nachfolgend beschrieben:
I. Schwierigkeiten bei der Kommunikation
Den Nackthunden wird nachgesagt, dass sie nicht mit behaarten Hunden kommunizieren könnten, da sie kein Nackenfell besitzen, das sie sträuben können. Tatsache ist allerdings, dass unsere Azteken zu den wenigen Hunderassen gehören die noch über die meisten Gesten und Mimiken im Vergleich zu anderen Hunderassen verfügen. So kann das fehlende Fell nicht als Mangel in der Kommunikation bewertet werden, wenn man sich im Gegenzug z.B. einen langhaarigen oder kurzköpfigen Hund vorstellt, bei denen die Mimik und Gestik nicht mehr sichtbar ist oder durch Artgenossen fehl interpretiert werden kann...
II. Nackthunde sind wetterempfindlich
Eine der ersten Fragen, die einem Nacki Besitzer gestellt wird lautet zumeist: "Friert der nicht?" (Winter) oder "Bekommt der keinen Sonnenbrand?" (Sommer).
Die Antwort darauf ist recht einfach. Nackthunde gehören zu den ursprünglichen Rassen, die wenig bis gar nicht von Modetrends beeinflusst wurden. Durch eine außergewöhnlich feste und dicke Haut sind Xolos sehr robust gegen Wettereinwirkungen oder auch Gestrüpp und Unterholz.
Zur Kälteempfindlichkeit:
Solange Xolos sich frei bewegen können haben sie keine Schwierigkeiten ihre Temperatur zu halten. Am besten kann man sie mit kurzhaarigen Hunden ohne Unterwolle vergleichen. Ab wann man seinem Hund einen Mantel anziehen sollte muss immer individuell entschieden werden, da es wie bei uns Menschen auch sogenannte "Frostbeulen" und "Kälteliebhaber" gibt.
Zum Sonnenbrand:
Ja es ist möglich, aber unwahrscheinlich. Xolos haben eine Sommer- und Winterfarbe.
Sobald die ersten Sonnenstrahlen hinter den Wolken heraus kommen "fleezen" sich die Nackies in die Sonne und werden rasend schnell "braun". Das heißt, dunkle Vertreter sind z.B. im Winter grau und im Sommer schwarz oder helle Tiere tragen im Winter eine haut-/rosa Färbung und im Sommer wirken sie kupferfarben rötlich. Eine Ausnahme vom Bräunungsprozess bilden weisse Flecken. Diese Stellen sind pigmentlos und können ihre Farbe nicht verändern und sind durch ihre Beschaffenheit für Sonnenbrand anfälliger.
III. Zahnfehler
Die Zahnentwicklung liegt tatsächlich mit dem Fell auf demselben Gen/Allel. Das heißt vereinfacht gesagt, weniger Haare gleich weniger Zähne. Jetzt sieht es aber so aus, dass durch gezielte Zucht ein Augenmerk auf die Zahnentwicklung gelegt wird, sodass trotz dem fehlenden Fell möglichst viele Zähne vorhanden sind. Zudem liegen Studien vor die belegen, dass die Zähne von Wildhunden denen der Nackthunde mehr ähneln als dem der "normalen Hunde". Selbst mit weniger Zähnen haben Nackies keine Nachteile bezüglich Futter. Sie können ganz normales Trockenfutter, Fleisch, Knochen oder ähnliches fressen und kauen.
IV. Welpensterblichkeit
Kurz vorab: wenn Nackthundwelpen alle sterben würden wie gerne behauptet wird gäbe es keine Nackthunde.
Die damit gemeinte Welpensterblichkeit bezieht sich auf den Letalfaktor. Wie auf der Tabelle zu sehen ist betrifft dieses Phänomen statistisch gesehen 25% der "Welpen" bei einer reinen Nackt x Nackt Verpaarung. Diese Träger sterben jedoch nicht wie oft publiziert kurz vor oder nach der Geburt, sondern werden im ersten Entwicklungsstadium als Zellklumpen resorbiert. Diese Resorptionsvorgänge finden nicht nur bei Nackthunden statt, sondern ebenso bei allen anderen Hunderassen. Bei den Nackthunden ist er nur deutlich weiter erforscht als bei anderen Hunderassen.
In eigener Sache
Einige Vorwürfe bezüglich "Qualzucht" bei Nackthunden betrifft das weite Feld der Genetik.
Das Forschungsgebiet der "Genetik" ist ein relativ junges Gebiet. Bedenkt man, daß die "Mendel´schen Regeln" erst seit 1865 bekannt sind, 1953 die Doppelhelixstruktur der DNA entdeckt wurde und sich danach die Forschung rasant weiter entwickelt und in viele neue Fachbereiche spezialisiert hat, kann man sich vorstellen wie komplex die Materie ist.
Es möge sich jeder selber in die Tiefen der Thematik einarbeiten, da auf dieser Webseite nur ein kleiner Abriß und ohne Anspruch auf Vollständigkeit erfolgen kann und nicht näher auf die Gebiete der Klassischen Genetik, der Zytogenetik, der Epigenetik usw eingegangen werden kann.